Warum tragen manche Menschen zwei Eheringe?

Ein Ehering steht für Liebe, Treue und ein lebenslanges Versprechen. Doch was bedeutet es, zwei Eheringe zu tragen – oder zumindest zwei Ringe mit tiefer emotionaler Bedeutung? Für viele ist das kein modisches Statement, sondern ein stilles Zeichen für ihre persönliche Geschichte. Die Gründe dafür sind vielfältig: von Liebe und Verlust über kulturelle Traditionen bis hin zu Erinnerungen, die man nah am Herzen tragen möchte.

Zwei Ringe erinnern oft an eine frühere Ehe

Menschen, die ihren Partner durch Tod oder Scheidung verloren haben, behalten oft ihren ursprünglichen Trauring – auch wenn sie neu heiraten. Manche tragen beide Ringe gleichzeitig – an unterschiedlichen Händen oder am selben Finger. Das ist kein Zeichen von Unentschlossenheit, sondern Ausdruck dafür, dass jede Liebe ihren Platz im Leben behalten darf.

„Ich trage beide Ringe – einer erinnert mich an meinen verstorbenen Mann, der andere an meinen neuen Anfang.“ 

Wiederverheiratung: Zwei Kapitel, zwei Eheringe

Nach einer Scheidung oder dem Tod des Partners stehen viele Menschen bei einer erneuten Hochzeit vor der Frage: Was passiert mit dem alten Ehering? Für einige ist der erste Ring ein bedeutungsvolles Symbol vergangener Liebe und gemeinsamer Jahre – etwas, das man nicht einfach ablegt oder ersetzt. Deshalb entscheiden sich manche dafür, beide Eheringe zu tragen: den alten als Erinnerung, den neuen als Zeichen eines neuen Anfangs.

Die Ringe können dabei an unterschiedlichen Händen getragen werden, übereinander gesteckt oder sogar zu einem neuen Schmuckstück verschmolzen werden. So wird der eigene Lebensweg sichtbar – mit all seinen Kapiteln, Beziehungen und Entwicklungen.

Religiöse oder kulturelle Gründe

In manchen Kulturen ist es üblich, Eheringe an beiden Händen zu tragen. Beispielsweise wird in einigen orthodoxen Traditionen ein Ring bei der Verlobung an der linken Hand und nach der Hochzeit an der rechten Hand getragen – oder es gibt unterschiedliche Ringe für kirchliche und standesamtliche Trauungen. Auch konfessionelle Unterschiede führen dazu, dass zwei Ringe getragen werden, ohne dass dies etwas Ungewöhnliches ist. In diesen Fällen haben beide Ringe eine gleichwertige spirituelle Bedeutung.

Emotionale Verbundenheit oder Stil

Nicht immer steckt eine Tragödie oder Tradition hinter zwei Ringen. Manche Menschen kombinieren einfach den Ehering mit dem Verlobungsring, tragen einen Ring des Partners oder gestalten aus zwei alten Ringen ein neues Schmuckstück. Auch die Idee, Ringe von Eltern oder Großeltern in das eigene Set zu integrieren, ist beliebt – als Zeichen von familiärer Verbundenheit über Generationen hinweg.

Beispiele für Prominente mit zwei Ringen

Das Tragen von zwei Ringen ist keineswegs ungewöhnlich – auch viele bekannte Persönlichkeiten nutzen Schmuck, um emotionale Tiefe, Lebensabschnitte oder persönliche Erinnerungen sichtbar zu machen. Hier einige eindrucksvolle Beispiele:

• Céline Dion: Die kanadische Sängerin trug nach dem Tod ihres Ehemannes René Angélil weiterhin zwei Ringe: ihren Ehering und den Verlobungsring. Für Dion war das eine bewusste Entscheidung – Ausdruck ihrer tiefen und unvergänglichen Liebe. Auch Jahre nach seinem Tod trug sie diese Schmuckstücke regelmäßig, um die Verbindung zu ihm sichtbar aufrechtzuerhalten.
• Brigitte Macron: Frankreichs First Lady trägt zwei markante Ringe an der linken Hand – doch entgegen früheren Spekulationen handelt es sich nicht um zwei Eheringe. Einer der Ringe ist ein Erinnerungsstück an ihre verunglückte Schwester, die bei einem Autounfall ums Leben kam, als Brigitte acht Jahre alt war. Im Interview mit Elle erklärte sie: „Sie ist bei mir, jeden Tag meines Lebens.“ Der Ring ist also ein Symbol für familiäre Liebe und Verlust, nicht für zwei Partnerschaften.
• Königin Camilla: Die heutige Queen Consort trug auch nach ihrer Hochzeit mit König Charles Schmuckstücke aus ihrer ersten Ehe mit Andrew Parker Bowles – darunter Ringe und Armbänder mit emotionalem Wert. Zwar handelt es sich nicht um zwei klassische Eheringe, aber sie wählte bewusst, alte und neue Kapitel nicht voneinander zu trennen, sondern beide symbolisch zu bewahren.
• Meghan Markle: Die Herzogin von Sussex trägt regelmäßig eine Kombination aus drei Ringen: ihren Verlobungsring (mit Steinen aus Dianas Sammlung), ihren Ehering aus walisischem Gold und einen Eternity-Ring, den sie nach der Geburt ihres Sohnes Archie erhielt. Dieses Zusammenspiel steht für Liebe, Ehe und Mutterschaft – drei zentrale Elemente ihrer Lebensreise.
• Victoria Beckham: Die Designerin besitzt über ein Dutzend bedeutungsvoller Ringe von David Beckham – Verlobungs-, Eheringe und Jubiläumsgeschenke. Sie trägt sie abwechselnd oder kombiniert, oft auch zwei gleichzeitig. Für sie sind sie nicht nur Schmuck, sondern Zeichen gemeinsamer Entwicklung, Meilensteine und Stilbewusstsein.
• Sarah Ferguson: Nach ihrer Trennung von Prinz Andrew trug Fergie über Jahre hinweg weiterhin Ehering und Verlobungsring – ein starkes, stilles Zeichen für ihre Verbundenheit mit der Familie und vielleicht auch für ihre eigene Haltung zu Loyalität, selbst nach einer gescheiterten Ehe.

Für andere ist es schlicht ein modisches Statement: Zwei dezente Ringe aus Gold und Platin, vielleicht mit Gravuren oder Edelsteinen, die sich optisch ergänzen. Auch ohne tiefere Symbolik können Ringe so zum Ausdruck des persönlichen Stils werden.